NEUROENTWICKLUNGSSTÖRUNGEN UND PSYCHISCHE GESUNDHEIT IM KINDS- UND JUGENDALTER

Die neurologischen Entwicklungsstörungen sind eine Gruppe von Zuständen, die auf neurobiologischen Dysfunktionen beruhen, die oft genetisch bedingt sind und dazu neigen, lebenslang zu bestehen. Durch Manifestation in den frühen Entwicklungsstadien unterscheiden sich diese Bedingungen von einer Reihe von Defiziten, die die Funktionalität des Einzelnen auf persönlicher, sozialer, schulischer und beruflicher Ebene beeinträchtigen können. Das Ausmaß der Defizite kann erheblich variieren, von spezifischen Lernbeschränkungen bis hin zu einer globalen Beeinträchtigung der sozialen Fähigkeiten und Intelligenz.
Gemäß dem Diagnostischen und Statistischen Manual Psychischer Störungen, DSM-5 (APA, 2013), umfassen Entwicklungsstörungen eine breite Palette von Zuständen. Diese umfassen geistige Behinderung, Kommunikationsstörungen, Autismus-Spektrum-Störungen, Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörungen (ADHS), die auch die Oppositionell-Defiant-Störung (ODD) umfassen können, Lernstörungen, Bewegungsstörungen und andere nicht anderweitig spezifizierte Störungen.
Im Laufe der Zeit kann man die Entwicklung dieser Störungen beobachten. Zum Beispiel könnte ein Kind mit ADHS anfänglich übermäßige Hyperaktivität zeigen, einschließlich Beißen oder Schlagen von Klassenkameraden. Mit fortschreitendem Schulalter kann er Schwierigkeiten haben, Freundschaften zu schließen, und sein Zustand könnte anfangen, sein Lernen zu beeinträchtigen. In der Sekundarschule könnte er oppositionell-provokativ werden und sich mit Erwachsenen wie Lehrern und Familienmitgliedern streiten. In später Adoleszenz könnte er versuchen, der schulischen Realität zu entkommen, indem er seine Ängste, Sorgen und Unruhe durch den Einsatz von Drogen oder gefährlichem Verhalten zu beruhigen versucht, um sich „lebendig“ zu fühlen.
Allerdings sind Entwicklungsstörungen nicht die einzigen Bedingungen, die die geistige Gesundheit von Kindern und Jugendlichen beeinflussen können. Laut der Weltgesundheitsorganisation manifestieren sich psychopathologische Störungen im Kindesalter, wie Angst, Depression, Anorexie und Bulimie, mit einer Prävalenz von etwa 10% bei Kindern und 16% bei Jugendlichen. Die verfügbaren Daten legen eine Kontinuität zwischen psychischen Störungen im Kindes- und Erwachsenenalter nahe und deuten darauf hin, dass viele Erwachsene mit psychopathologischen Störungen während ihrer Kindheit oder Jugend eine Art beeinträchtigende Störung hatten.
Es ist wichtig zu beachten, dass Missbrauchs- und Misshandlungsbedingungen besondere Aufmerksamkeit verdienen. Neuere Forschungen haben die signifikanten neurobiologischen und Entwicklungsveränderungen hervorgehoben, die aus solchen Umständen resultieren können. Die frühzeitige Identifizierung von Entwicklungsstörungen und psychopathologischen Störungen im Kindesalter ist entscheidend. Dies ermöglicht frühzeitige Interventionen und trägt wesentlich dazu bei, die Auswirkungen dieser Störungen auf die Entwicklungsbahnen von Kindern und Jugendlichen signifikant zu reduzieren.

Gemäß dem Diagnostischen und Statistischen Manual Psychischer Störungen, 5. Auflage (DSM-5), veröffentlicht von der American Psychiatric Association, umfassen die „Störungen des Neuroentwicklungs“ folgendes:
• Intelligenzminderung (geistige Behinderung);
• Kommunikationsstörung (umfasst: Sprachstörung, Stottern, Störung des Sprachklangs, Entwicklungsbeginn der Redeflussstörung, pragmatische Sprachstörung, nicht anderweitig spezifizierte Kommunikationsstörung);
• Autismusspektrumstörung;
• Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung (ADHS);
• Spezifische Lernstörung (SLD, umfasst Schwierigkeiten beim Lesen, Rechnen und Schreiben);
• Bewegungsstörungen;
• Andere Entwicklungsstörungen.

Die Diagnose wird von geschulten, präzisen und einfühlsamen Fachleuten auf der Grundlage einer umfassenden Bewertung des Einzelnen gestellt.

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