ADHS und schulisches Selbstwertgefühl: wenn man glaubt, „die Person zu sein, die immer alles falsch macht“
In der Schule fallen Fehler schnell auf: eine vergessene Aufgabe, eine Ablenkung, eine niedrigere Note trotz Mühe.
Für Menschen mit ADHS können solche Situationen häufig auftreten und sich Tag für Tag wiederholen.
Mit der Zeit hinterlassen diese Erlebnisse Spuren.
Sie werden zu Gedanken, die sich wiederholen:
„Ich kann das nicht.“
„Die anderen schaffen es, nur ich nicht.“
Allmählich sinkt die Motivation, und das Vertrauen in sich selbst wird schwächer.
Nicht, weil der Wille fehlt – sondern weil es schwer wird, an sich zu glauben.
Jeder neue Versuch fühlt sich wie ein weiteres Risiko an, zu scheitern.
ADHS führt manchmal zu einem niedrigen schulischen Selbstwertgefühl.
Der Verlust des Selbstvertrauens ist keine Faulheit und kein Desinteresse.
Es ist ein Weg, sich vor der Enttäuschung zu schützen, „immer Fehler zu machen“.
Aus Angst zu scheitern, wagt man es irgendwann nicht mehr, etwas Neues zu versuchen.
Doch das führt nur dazu, dass man sich noch weiter von dem entfernt, was man eigentlich lernen möchte.
Was helfen kann?
Um Vertrauen und Motivation zurückzugewinnen, braucht es Zeit, Verständnis und einen Blick, der annimmt.
Das kann helfen:
- Klare und positive Rückmeldungen zu den Fortschritten, auch zu kleinen.
- Erklären, wie das eigene Gehirn funktioniert, um Schuldgefühle zu verringern.
- Erfahrungen von Erfolg ermöglichen, auch in kleinen Schritten.
- Erfahrungen von Erfolg ermöglichen, auch in kleinen Schritten.
Das Verständnis des Zusammenhangs zwischen ADHS, Selbstwertgefühl und schulischer Leistung
Selbstwert entsteht nicht dadurch, dass man nie Fehler macht,
sondern dadurch, dass man sich gesehen, verstanden und unterstützt fühlt.
Jedes Mal, wenn jemand die Mühe, die Entwicklung oder einen kleinen Fortschritt erkennt,
hilft das einem Menschen mit ADHS, wieder an sich selbst zu glauben –
und zu entdecken, dass Erfolg möglich ist, auf die eigene Weise.
Wenn Sie sich für dieses Thema interessieren oder Fragen haben, kontaktieren Sie uns:
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Dr. Ilaria Obbili
Gesundheitsdirektorin PECOM
Psychotherapeutin