ADHS und Hochbegabung
Mai: Monat der psychischen Gesundheit
“Zuerst verstehen, dann handeln”
Im Monat der Aufklärung über psychische Gesundheit ist es besonders wichtig, auf jene Bedingungen einzugehen, die – obwohl nicht immer sichtbar – das Wachstum und die Beziehungswelt junger Menschen tiefgreifend beeinflussen. Dazu zählen Hochbegabung und ADHS: zwei scheinbar gegensätzliche Welten, die jedoch häufig in ein und derselben Person koexistieren – Kinder und Jugendliche, die sich anders, fehl am Platz oder sogar „falsch“ fühlen.
Hochbegabung: ein Potenzial erkennen
Hochbegabung ist nicht nur „überdurchschnittliche Intelligenz“. Es ist eine andere Art zu fühlen, zu denken, zu reagieren. Hochbegabte Kinder und Jugendliche können hochsensibel, intensiv, neugierig sein – aber auch ängstlich oder frustriert. Es ist wichtig, die kognitiven, emotionalen und zwischenmenschlichen Dimensionen zu berücksichtigen.
ADHS: jenseits von Vorurteilen
ADHS ist kein Willens- oder Erziehungsproblem. Es handelt sich um eine neurobiologisch bedingte Aufmerksamkeits- und Impulsregulationsstörung. Der Alltag kann dadurch herausfordernd sein, doch bei guter Begleitung kann ADHS ein Teil der Persönlichkeit und Kreativität des Kindes oder Jugendlichen werden.
Wenn beide Funktionsweisen zusammentreffen
Hochbegabung und ADHS können in dem sogenannten „doppelt außergewöhnlichen“ Profil zusammentreffen. Diese Kinder und Jugendlichen entziehen sich traditionellen Etiketten: gleichzeitig brillant und herausgefordert. Sie langweilen sich im Unterricht, haben aber gleichzeitig Schwierigkeiten, Aufgaben zu Ende zu bringen. Die Gefahr ist, dass sie missverstanden und als faul, widerspenstig oder problematisch abgestempelt werden.
Zuerst verstehen…
Nur durch eine sorgfältige neuropsychologische Diagnostik und ein tiefes Verständnis individueller Profile können wir wirklich erfassen, was Kinder und Jugendliche brauchen. Es gibt keine Standardlösungen: Jede Geschichte verdient Gehör, Verständnis und Respekt.
…dann handeln!
Handeln bedeutet, ein maßgeschneidertes therapeutisches, pädagogisches und beziehungsorientiertes Konzept zu entwickeln. Es bedeutet auch, Eltern, Lehrkräfte und Fachpersonen zu schulen und zu begleiten. Es bedeutet, sowohl Herausforderungen als auch Ressourcen anzuerkennen.
In unserer Fachambulanz PECOM sind wir überzeugt: Jedes Kind und jeder Jugendliche hat das Recht auf einen Blick, der über das Symptom hinausgeht. Der Potenzial erkennt, Zerbrechlichkeit schützt und Wachstum fördert.
Wenn Sie sich für dieses Thema interessieren oder Fragen haben, kontaktieren Sie uns:
- Telefon & WhatsApp: 320 76 46 254
- e-mail: segreteria@pecomcare.it
- Adresse: Via Fiume 16, 39100 Bozen (Südtirol)