Eine emotionale Reise: Lucas Weg, 11 Jahre alt, im Umgang mit Emotionen

Luca ist 11 Jahre alt, lebt in Bozen und ist ein intelligentes, neugieriges Kind. Doch wie viele in seinem Alter hat er manchmal Schwierigkeiten, seine Emotionen zu kontrollieren. Wenn er wütend ist, weiß er oft nicht, wie er diese Wut ausdrücken soll, außer durch Schreien oder indem er sich in sich selbst zurückzieht. Hier beginnt seine emotionale Reise, ein psychologischer Weg, der ihm helfen soll, seine Emotionen besser zu verstehen und zu bewältigen.
Erster Schritt: Verstehen, wo Luca steht
Zunächst traf sich der Therapeut mit Luca und seinen Eltern, um die Situation besser zu verstehen. Während dieses Treffens sprach Luca über Dinge, die ihn wütend oder traurig machen. Der Therapeut hörte aufmerksam zu, um zu verstehen, welche Emotionen Luca erkennt und welche ihn verwirren. Er bat Luca, zu zeichnen, wie er sich fühlt, wenn er glücklich, traurig, wütend oder verängstigt ist. Diese einfache Übung ermöglichte es dem Therapeuten, ein klares Bild von den emotionalen Herausforderungen zu bekommen, mit denen Luca konfrontiert war.
Zweiter Schritt: Lernen, die Emotionen zu erkennen
Luca’s Reise ging dann mit einem wichtigen Schritt weiter: das Erkennen seiner Emotionen. Der Therapeut erklärte Luca, dass Emotionen wie Farben sind: jede ist anders und hat ihren eigenen Namen. Sie spielten zusammen, um Emotionen in Alltagssituationen zu erkennen: „Wie fühlst du dich, wenn dein Freund nicht mit dir spielen will? Und wenn deine Mutter dich umarmt?“ Durch Geschichten und Spiele begann Luca, besser zu verstehen, was er in bestimmten Momenten empfindet, und diesen Gefühlen einen Namen zu geben.
Dritter Schritt: Den richtigen Weg finden, sich auszudrücken
Sobald Luca gelernt hatte, seine Emotionen zu erkennen, war es wichtig, gesunde Wege zu finden, um sie auszudrücken. Der Therapeut erklärte Luca, dass er, ähnlich wie ein Vulkan, der explodieren kann, wenn er zu viel Druck aufbaut, auch überwältigt sein kann, wenn er seine Emotionen nicht loslässt. Gemeinsam erkundeten sie verschiedene Möglichkeiten, dies zu tun: ein Tagebuch zu schreiben, zu zeichnen oder einfach mit jemandem zu sprechen, dem er vertraut. Sie spielten auch ein Spiel, bei dem Luca durch Körpersprache zeigen sollte, wie er sich fühlt, um seine Emotionen in Handlungen umzusetzen, aber auf eine sichere und kontrollierte Weise.
Vierter Schritt: Lernen, den Vulkan zu beruhigen
Auch wenn Luca lernte, seine Emotionen besser auszudrücken, waren Wut und Frustration manchmal immer noch zu stark. Deshalb brachte der Therapeut ihm einige Techniken bei, um sich zu beruhigen, wenn er spürt, dass der „Vulkan“ in ihm explodieren will. Gemeinsam übten sie tiefes Atmen: Luca lernte, tief einzuatmen, den Atem für einen Moment anzuhalten und dann langsam auszuatmen, während er sich vorstellte, dass jeder Atemzug ein wenig von seiner Wut mitnimmt. Sie probierten auch die „Schildkrötentechnik“, bei der Luca sich vorstellt, in seinen Panzer zurückzukehren, um sich zu schützen und zu beruhigen.
Fünfter Schritt: Auch die Emotionen der anderen verstehen
Luca entdeckte dann, dass nicht nur seine eigenen Emotionen wichtig sind, sondern auch die der anderen. Durch Rollenspiele und Geschichten half der Therapeut Luca, sich in die Lage anderer zu versetzen und zu überlegen, wie sie sich in bestimmten Situationen fühlen könnten. „Wie würdest du dich fühlen, wenn du dein Freund wärst und jemand würde dich anschreien?“ fragte der Therapeut. So hat Luca gelernt, dass auch andere Menschen Emotionen haben und dass es ihm helfen kann, seine Beziehungen zu verbessern, wenn er versteht, wie sie sich fühlen.
Die Rolle der Eltern in Lucas ReiseLucas Eltern spielten eine entscheidende Rolle auf dieser Reise. Während der Sitzungen mit dem Therapeuten lernten sie, Lucas Fortschritte zu erkennen und ihn zu Hause zu unterstützen. Sie verstanden, wie sie reagieren sollten, wenn Luca wütend oder traurig ist, indem sie dieselben Werkzeuge verwendeten, die Luca in der Therapie erlernte. Dies half Luca, sich verstanden und unterstützt zu fühlen, was es ihm erleichterte, die neuen Fähigkeiten umzusetzen.
Das Ziel: Ein neuer Luca, stärker und ruhiger
Am Ende des Weges war Luca ein anderes Kind. Er weiß nun, wie er seine Emotionen erkennt, wie er sie ausdrückt und wie er sich beruhigt, wenn sie zu intensiv werden. Er hat auch gelernt, die Gefühle anderer besser zu verstehen und friedlichere und positivere Beziehungen aufzubauen. Die Reise war nicht immer einfach, aber Luca hat Werkzeuge erworben, die ihm ein Leben lang helfen werden. Jedes Mal, wenn er von seinen Emotionen überwältigt wird, weiß er, dass er sich auf die Techniken verlassen kann, die er auf diesem Weg gelernt hat.
Diese emotionale Reise ist nicht nur ein Schritt in Lucas Entwicklung, sondern eine Investition in sein zukünftiges emotionales Wohlbefinden. Mit diesen neuen Fähigkeiten ist Luca bereit, die kommenden Herausforderungen zu meistern, im Bewusstsein, dass jede Emotion verstanden und bewältigt werden kann.

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